„Zwei Nachrichten, dicke!“. Robert (Name geändert) hat gerade die Übung zu den körperlichen Verletzungsfolgen durchgearbeitet und checkt jetzt seinen Posteingang. Dass er so schnell eine Antwort auf seine Fragen bekommt, hatte er nicht erwartet. „Schreib ich da eigentlich wirklich mit jemandem oder ist das alles computermäßig?“, fragt der 20-Jährige neugierig. Den Hinweis des OHA-Mitarbeiters, dass ihm eine Person des Projektteams antwortet, registriert er mit einem zufriedenen „Cool!“.
Robert ist einer von 12 Jugendlichen im Thüringer Jugendarrest, die im Herbst 2018 am OHA-Training teilnehmen. Er arbeitet bereits mit der neuen Webplattform, die über einen eigenen Messenger verfügt. Im Konzept ist die pädagogische Begleitung mittels Chatfunktion fest verankert. „Es ist uns wichtig, auch im virtuellen Kontext beziehungsorientiert zu handeln.“, erläutert Projektleiter Daniel Speer den OHA-Ansatz.
Am Ende der insgesamt drei Projektwochen gibt es mit allen Teilnehmenden ein Auswertungsgespräch. Das Feedback der Jugendlichen hilft dem OHA-Team bei der Weiterentwicklung des Trainings. Neben den Übungen heben die Jugendlichen die pädagogische Begleitung über den Messenger besonders hervor:
„Na ich war komplett zufrieden […]. Ich hab mich komplett angesprochen gefühlt […] und da hab ich eben zurück geschrieben.“
„Es hat mir sogar Spaß gemacht. Die Gespräche, also durch diesen Messenger, waren ganz interessant und man hat auch was gelernt.“
„[…] Es kamen positive Bewertungen zurück halt, also das ich stolz sein kann, dass ich das geschrieben hab, dass ich daraus gelernt hab und und und. Das ist halt top.“
Im Frühjahr 2019 stehen weitere Projektwochen an. Dabei soll die Wirkung des Trainings auch mit statistischen Methoden untersucht werden.
Für diese erste summative Evaluation hat Drudel 11 die Friedrich-Schiller-Universität Jena als Partner gewinnen können.